Die Sommermonate sind der natürliche Feind eines hochwertigen Heimkinosystems. Sicher, helle Morgenstunden und lange Sonnenuntergänge versorgen uns mit Vitaminen, fördern das Pflanzenwachstum, bauen Stress ab, heben die Stimmung und wurden im Laufe der Geschichte von vielen Kulturen als Götter verehrt. Aber warum sind sie der Feind unserer Leinwände?
Das will Dangbei mit seinem neuesten Projektor, dem Mars, ändern. Der kompakte Filmprojektor verspricht Lasertechnologie in Kinoqualität für ein helleres Bild, selbst wenn er gegen die Mittagssonne ankämpft. Haben wir nach einigen Wochen Serienmarathon das Licht gesehen?
Design und Funktionen: Stream-Maschine
Dieses kastenförmige All-in-One-Gerät sieht mit seiner Mischung aus glänzenden und matten Kunststoffen angemessen hochwertig aus. Die Seiten sind perforiert, um die Luftzirkulation zu fördern, und alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite, um den Kabelsalat auf ein Minimum zu reduzieren. Er ist handlich genug, um ihn von Raum zu Raum zu tragen oder ihn gelegentlich für einen Film im Freien mitzunehmen, aber man wird ihn nicht regelmäßig in einen Rucksack stecken.
Viele tragbare und Pico-Projektoren, die derzeit auf dem Markt sind, werden mit integrierten intelligenten Diensten geliefert, und der Dangbei Mars ist keine Ausnahme. Auf seinem Linux-basierten Betriebssystem sind Netflix, YouTube und Prime Video vorinstalliert, ebenso Mirrorcast zum Teilen von Inhalten vom Smartphone (aber kein AirPlay).
Es gibt einen App-Store, über den weitere Dienste hinzugefügt werden können, allerdings fehlen einige große Anbieter. Ein FireTV-Stick oder Apple TV könnte eine nützliche Ergänzung zu einem der beiden HDMI-Eingänge auf der Rückseite des Geräts sein. Außerdem gibt es zwei USB-Anschlüsse für die direkte Wiedergabe und einen digitalen optischen Anschluss für ein externes Lautsprechersystem.
Der Mars verfügt über eine umfassende automatische Einstellung, einschließlich 6-Wege-Trapezkorrektur, Autofokus und Hindernisvermeidung. Das ist praktisch, da er keine verstellbaren Füße hat, mit denen man das Objektiv nach oben neigen könnte, wenn er auf einer niedrigen Oberfläche steht. Bei unseren Tests funktionierte alles recht gut, und die Bildschirmgröße passte zu Bilderrahmen und ähnlichem.
Allerdings gibt es keinen optischen Zoom, und das Ausblenden von Hindernissen kann zu einem kleineren Bild führen, so dass eine perfekte Platzierung und eine große, leere Wand oder Projektionsfläche unerlässlich sind.
Bild: Laserfokus
Der Mars kombiniert die DLP-Projektionstechnologie mit einem lichtstarken Laser und liefert Bilder mit einer Auflösung von 1080p bei einer Spitzenhelligkeit von 2100 ISO-Lumen. Das reicht aus, um HDR10- und HLG-Inhalten die nötige Lebendigkeit zu verleihen.
Der Unterschied zu einem LCD-basierten Projektor wie dem Emotn N1 ist ebenfalls sofort erkennbar. Er strahlt hell an die Wand, ohne dass eine spezielle Leinwand benötigt wird. Die Farben sind direkt nach dem Auspacken satt und lebendig, ohne dass man in den Einstellungsmenüs herumspielen muss.
Die Lasertechnologie kommt bei Tageslicht besonders gut zur Geltung. Viel zu viele Projektoren werden unbrauchbar, wenn auch nur ein Hauch von natürlichem Licht im Raum ist, aber das ist für den Mars kein Problem. Natürlich funktioniert er viel besser in völliger Dunkelheit, aber auch in einem beleuchteten Raum bietet er ein angemessenes Seherlebnis. Wir waren sofort beeindruckt, wie gut die feinen Details in The Witcher erhalten blieben, während das Licht durch ein großes Erkerfenster einfiel. Geralts Schwertstreiche und -hiebe waren klar definiert, ohne nennenswerte Bewegungsunschärfe, die das Bild in ein matschiges Durcheinander verwandeln würde. Er kann ein Bild mit einer maximalen Größe von 180 Zoll projizieren, aber die Bildqualität geht nicht auf Kosten der Quantität.
Beim Anschauen von „The Witcher“ hält er sich wacker, aber wie hat er sich beim Spielen auf dem Mars geschlagen? Wir scheiterten bereits an der ersten Hürde beim Anschluss unserer PS5, da wir keine Kopie des Spiels besitzen. Stattdessen haben wir uns für Far Cry 6 entschieden. Die lebhaften, warmen Farben der kubanischen Landschaft werden sehr gut dargestellt und die Bewegungen sind größtenteils recht flüssig. Vor allem aber sieht es auf einem 180-Zoll-Bildschirm einfach anders aus, wenn man mit einem Maschinengewehr in eine feindliche Basis springt.
Schnellere Spiele kommen nicht so gut zur Geltung. Einen Allround-Projektor mit einem Monitor mit hoher Bildwiederholfrequenz zu vergleichen, ist wie einen Citreon Picasso mit einem Monstertruck zu fahren – beide haben ihre spezifischen, sehr unterschiedlichen Vorteile. Es eignet sich eher für Filmspiele mit langsamerem Tempo als für Destiny 2-Tiegelkämpfe oder ein FIFA 23 FUT Champions Play-off.
Sound: Bass eingebaut
Von Anfang an beeindruckt das Mars mit seiner Soundqualität. Die beiden eingebauten 10-Watt-Lautsprecher verfügen über Dolby Digital Plus-Decodierung, sodass sie zwar nicht mit einem echten 5.1-System – oder auch nur einer günstigen Soundbar mit virtuellem Surround-Sound – mithalten können, aber der Klang ist druckvoll und für die geringe Größe des Geräts recht ausgewogen.
Dazu trägt auch die geringe Geräuschentwicklung des internen Lüfters bei, der zwar nicht ganz leise ist, aber nie beim Filmgenuss stört. Der Projektor gibt auch keine unnötige Wärme ab, was in den wärmeren Monaten von Vorteil ist.
Wir haben festgestellt, dass er für einen kleinen Raum ausreicht und wir keine externen Lautsprecher für den gelegentlichen Gebrauch benötigen. Wenn Sie jedoch vorhaben, Ihren Fernseher durch einen dieser Projektoren zu ersetzen, halten wir eine Soundbar für eine gute Investition.
Dangbei Mars Beamer Urteil
Klein, ziemlich clever und beeindruckend hell – der Dangbei Mars beseitigt eines unserer größten Ärgernisse, wenn es um Projektoren geht. Die lasergesteuerte Lampe ist wirklich tageslichttauglich, so dass man nicht jedes Mal die Vorhänge zuziehen muss, wenn man eine Sendung sehen will.
Eingebaute Lautsprecher und intelligente Dienste machen es zu einem All-in-One-Heimkinosystem, aber die Auswahl ist begrenzter als bei den Konkurrenten, die Android TV verwenden. Es gibt auch keine physischen Einstellmöglichkeiten, so dass man auf die (zugegebenermaßen effektive) digitale Trapezkorrektur angewiesen ist, und es ist nicht klein oder leicht genug, um wirklich tragbar zu sein. Außerdem ist man auf Full HD beschränkt, obwohl man für 4K nicht viel weniger ausgeben muss.
Wenn man jedoch einen möglichst großen Bildschirm wünscht und nicht in Verdunklungsrollos investieren möchte, ist dieses Gerät sehr attraktiv.