Verteidigungsminister Pete Hegseth soll laut The New York Times einen zweiten privaten Signal-Chat über bevorstehende Angriffe im Jemen mit Mitgliedern geführt haben, darunter seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt. Quellen zufolge teilte Hegseth Flugpläne für F-18-Hornets mit, die auf Huthis im Jemen zielten, ähnlich wie in einem separaten Signal-Chat am selben Tag, in den der Chefredakteur von The Atlantic versehentlich einbezogen worden war.
Es ist unklar, ob jemand aus der Chatgruppe über die Angriffe informiert gewesen sein muss, obwohl sowohl Hegseths Bruder als auch ihr Anwalt im Pentagon arbeiten. Jennifer Hegseth, die Ehefrau des Verteidigungsministers, arbeitet dem Bericht zufolge nicht im Verteidigungsministerium.
Der zweite Chat namens „Defense | Team Huddle“ wurde von Hegseth vor seiner Bestätigung eingerichtet und umfasste etwa ein Dutzend Personen aus seinem beruflichen und privaten Umfeld (darunter zwei hochrangige Berater, die kürzlich wegen des Verdachts der Weitergabe vertraulicher Informationen entlassen wurden). Ursprünglich war die Gruppe eingerichtet worden, um über Hegseths persönliches Telefon Gespräche über den Tagesablauf und administrative Informationen zu führen.
Ein US-Beamter sagte der NYT, dass es keine Verletzung der nationalen Sicherheit gegeben habe, wollte sich aber nicht dazu äußern, ob Hegseth detaillierte Informationen über Zielpersonen weitergegeben habe. „Tatsache ist, dass es einen informellen Gruppenchat gab, der vor der Bestätigung seiner engsten Berater eingerichtet wurde. In diesem Chat wurden niemals vertrauliche Informationen besprochen.“
Vertreter der Trump-Regierung hatten Hegseth zuvor wegen des ersten Verstoßes verteidigt und behauptet, es seien niemals vertrauliche Informationen weitergegeben worden. Die Demokraten im Kongress zeigten sich jedoch alarmiert. „Wenn das stimmt, ist dieser Vorfall ein weiteres beunruhigendes Beispiel für Minister Hegseths rücksichtslose Missachtung von Gesetzen und Protokollen, an die sich alle anderen Angehörigen des Militärs halten müssen“, sagte Senator Jack Reed, der ranghöchste Demokrat im Streitkräfteausschuss. Jeder Tag, den er im Amt bleibt, ist ein weiterer Tag, an dem das Leben unserer Soldaten durch seine einzigartige Dummheit gefährdet wird”, fügte die demokratische Senatorin Tammy Duckworth hinzu.
