Die Anker-Submarke Soundcore ist so etwas wie ein verstecktes Juwel für alle, die Studioqualität zu einem vernünftigen Preis suchen.
Dieses Kopfhörer-Set verspricht ein fein abgestimmtes Hörerlebnis für den Durchschnittshörer – und seinen Geldbeutel. Kein Schnäppchen, aber durchaus im Bereich der Apple AirPods der 3. Generation und der kürzlich auf den Markt gekommenen Nothing Ear 2. Können sie mit ihren Konkurrenten mithalten – oder sie mit einigen gesundheitsorientierten Features sogar in den Schatten stellen?
Design und Komfort: Ein genauerer Blick

Die Liberty 4 sind ein gutes Beispiel dafür, dass man ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen sollte. Sie sind nicht gerade inspirierend und könnten leicht mit einer Reihe komplett schwarzer Kopfhörer verwechselt werden. Sie wirken funktional, nicht modisch, mit einfachen Griffen und einem recht auffälligen Branding.
Beim Ladegerät hat man sich mehr Gedanken gemacht. Statt eines einfachen Klappdeckels lässt sich hier eine Blende von vorne nach oben schieben, um die Knöpfe im Inneren freizulegen. Sobald die Abdeckung hochgeschoben ist, werden die Knospen aktiviert und der Verbindungsprozess gestartet, bevor man beide in die Ohren steckt – und sie dient gleichzeitig als bequemer Schieberegler für unruhige Hände.
Die Ohrhörer sitzen tief in den Ohrlöchern, was zur Geräuschunterdrückung beiträgt und ein besseres Eintauchen in die räumliche Klangwelt von Anker ermöglicht. Aber es gibt einen Kompromiss beim Komfort. Auf dem Weg zur Arbeit konnten wir sie ein oder zwei Stunden lang problemlos tragen, aber bei längerer Tragedauer wurden wir etwas müde.
Soundcore von Anker Liberty 4, geräuschunterdrückende Ohrhörer, kabellose Ohrhörer mit ACAA 3.0, zwei dynamische Treiber für hochauflösenden Premium-Sound, Raumklang mit zwei Modi, brandneuer Herzfrequenzsensor.
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Sie haben jedoch einen Sprint auf dem Laufband überstanden, also sind wir zuversichtlich, dass sie auch einen HIIT-Kurs oder ein leichtes Training überstehen werden. Dank IPX4 müssen Sie sich auch keine Sorgen machen, dass Schweiß dem Gerät schaden könnte.
Funktionen: Für den Notfall

Der Liberty 4 wird als Kopfhörer für Gesundheitsbewusste beworben. Ein eingebauter Herzfrequenzsensor macht sie zu einer Art Personal Trainer, und die „Soundcore Wellness“-Suite bietet über die begleitende Smartphone-App eine Reihe von geführten Workouts an. Auch die Körperhaltung lässt sich überwachen. Die App erkennt, wenn Sie in einem seltsamen Winkel sitzen. Wenn Sie länger als fünf Minuten in einer falschen Haltung sitzen, erinnert Sie die App daran, sich aufzurichten.
Beide Apps funktionieren wie erwartet und können nützlich sein, wenn Sie noch nicht in einen Fitness-Tracker oder eine Smartwatch investiert haben, aber für engagierte Fitnessstudiobesucher sind sie vielleicht etwas zu einfach. Auch die allzu monotone, roboterhafte Stimme, die einen während des Trainings anfeuert, geht einem schnell auf die Nerven.
Die Kopfhörer werden durch einfaches Drücken (oder dreimaliges Drücken) gesteuert. Durch Drücken auf den Stiel einer der Knospen wird ein Lied abgespielt und angehalten. Zweimaliges Drücken schaltet den Raumklang ein, dreimaliges Drücken spielt den letzten Titel. Im Gegensatz zu anderen Kopfhörern, wie z.B. dem Bose QuietComfort II, gibt es kein Antippen, d.h. ein versehentliches Überspringen von Titeln beim Kämmen der Haare oder bei juckenden Ohren wird hier vollständig vermieden.
Verglichen mit den sechs Stunden Hörzeit ohne ANC, die das Nothing Ear 2 bietet, sind die neun Stunden Akkulaufzeit, die das Liberty 4 bieten soll, ziemlich beeindruckend. Wir stellten jedoch fest, dass sie etwas kürzer ist und sich viel schneller entlädt, wenn die Geräuschunterdrückung eingeschaltet ist. Nach nur einer Stunde Gebrauch waren 20 Prozent der Energie weg, aber insgesamt sind etwa sechs Stunden immer noch eine gute Leistung. Der Raumklang verbraucht noch mehr Strom und erreicht weniger als fünf Stunden.
Klang: DIY-Remastering
Die adaptive Geräuschunterdrückung des Liberty 4 erhöht die Lautstärke je nach Umgebungsgeräuschen, sodass man nicht ständig mit der begleitenden App spielen muss. In unserem örtlichen Fitnessstudio funktionierte das sehr gut, da die Kopfhörer so gut wie alle Außengeräusche unterdrückten, einschließlich des Brummens der Klimaanlage. Sie dämpfen sogar das lauteste Grunzen der Fitnessstudio-Kollegen, ohne dass man die Lautstärke aufdrehen muss, und verzerren den Klang kaum.
Mit zwei koaxial (gegenüberliegend) angeordneten Lautsprechern und der Unterstützung von hochwertigem Bluetooth LDAC setzt Soundcore hohe Maßstäbe in Sachen Audioqualität. Und schon beim ersten Hören halten die Lautsprecher, was sie versprechen, auch in Relation zum Preis. Autechres „See on see“ hat eine unbeschwerte Energie, in der fragmentierte Synthesizerlinien über einem Moog-artigen Bass schweben. Manchmal konnte man jede einzelne Note dieses überkomplexen elektronischen Arrangements heraushören. Die Klanglandschaften sind gewagt, aber nie überwältigend. Das ist eine beruhigende Eigenschaft, die es einem erspart, den Lautstärkeregler aufzudrehen, um mehr Bumms zu bekommen.
Jazzplatten wie Herbie Hancocks Head Hunters sind reich und ausgewogen. Wir hören Platten, die ursprünglich in den 1970er Jahren mit kaputtem Equipment aufgenommen wurden, und stellen fest, dass sie von den Buds selbst remastered wurden. Manchmal scheinen die Buds die hohen Frequenzen etwas zu stark zu betonen. Aber das lässt sich ändern.
HearID Sound, im Wesentlichen eine Audio-Anpassungsfunktion, die Ihre Hörempfindlichkeit und Ihre Genre-Vorlieben testet, ist eine einfache, aber gut durchdachte Funktion, die Hörerinnen und Hörer in zwei Hauptpräferenzen einteilt: ausgewogen und subtil oder basslastig.
Die benutzerdefinierte Klangregelung kann entweder manuell über eine Acht-Punkte-Kurve eingestellt oder einem der 22 voreingestellten Klangprofile zugeordnet werden. Diese richten sich an Fans von Klassik, Dance, Hip-Hop, Latin und Pop, mit zusätzlichen Einstellungen für Podcasts und gesprochenes Wort. Auch der Fit-Test und die In-Ear-Erkennung funktionieren wie erwartet.
Eine weitere wichtige Neuerung ist der Raumklang, der bei gut gemasterten Titeln für mehr Tiefe sorgt, bei anderen Titeln aber auch zu einer Verschlechterung führen kann. Der Liberty 4 verfügt über einen festen und einen Head-Tracking-Modus, die sich über die Begleit-App leicht umschalten lassen und wie erwartet funktionieren, aber auch unseren Hauptkritikpunkt an der Technologie unterstreichen. Titel wie The Magic Number von De La Soul klingen, als würden sie in einem leeren Gebäude gespielt. Es gibt zu viel Raum, was die Klangqualität insgesamt beeinträchtigt. Man ist darauf angewiesen, dass die Tracks gut abgemischt sind, weil es einfach kein Upscaling gibt.
Von einem Gaming-Headset ist es weit entfernt – wer das will, sollte besser in Soundcores VR P10 investieren – aber die Kopfhörer verleihen den weitläufigen offenen Welten zusätzliche Tiefe. Für mich als neuen PS5-Besitzer ist das eine kleine Offenbarung. Ich höre das Knirschen der Blätter unter meinen Füßen in Ghost of Tsushima und das durchdringende Schwingen von Kratos’ Axt in gestochener Klarheit, wenn ich meine PS5 über PS Remote Play spiele. Auch bei Dialogszenen war keine nennenswerte Latenz zu spüren.
Soundcore Liberty 4 Urteil

Am Soundcore Liberty 4 gibt es wenig auszusetzen. Es gibt aber auch nicht viel zu schreiben. Die Ohrhörer klingen hervorragend, die gute Akkulaufzeit und die räumliche Audiotechnologie sind ein Bonus. Ansonsten gibt es nicht viel, was einen vom Hocker reißt, vor allem was das Design und den Komfort betrifft. Einige Funktionen sind auch etwas überflüssig. Sie stören nicht besonders, aber wir hätten uns gewünscht, dass diese Aufmerksamkeit an anderer Stelle eingesetzt worden wäre.