Wenn es einen Kopfhörerhersteller gibt, der einen unersättlichen Bass-Geschmack befriedigen kann, dann ist es Skullcandy. Die amerikanische Audio-Firma ist berühmt (oder sollte man sagen berüchtigt?) für ihre einzigartigen, verstellbaren Bass-Slider, die letztes Jahr auf TikTok ein solcher Hit waren, dass sie nicht lange genug auf Lager gehalten werden konnten. Bisher haben sie unsere Listen der besten Kopfhörer nicht gestört – aber das könnte sich bald ändern.
Der Crusher ANC XT 2 hat immer noch die Bässe, die man braucht, um das Gehirn neu zu ordnen, aber er bietet auch wertvolle Extras wie aktive Geräuschunterdrückung, Multipoint-Pairing und personalisierte EQ-Profile.
Diese Kopfhörer nehmen sich selbst nicht zu ernst – aber können sie uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Design & Konstruktion: feelin’ fine
Für den Crusher ANC 2 hat Skullcandy viele verschiedene Materialien verwendet. Die äußeren Ohrmuscheln sind mit gummiertem Soft-Touch-Kunststoff ummantelt, der Kopfbügel besteht aus gebürstetem Metall, die Ohrpolster sind mit Kunstleder bezogen und das Kopfpolster besteht aus gewebtem Stoff. Dennoch wirkt alles erstaunlich stimmig und vor allem nichts billig.
Im Gegensatz zu einigen der extravaganteren Farbvarianten von Skullcandy ist der Crusher ANC 2 eher zurückhaltend. Er ist fast komplett schwarz und das Branding beschränkt sich auf ein dezentes Totenkopf-Logo auf jeder Seite des Kopfbügels. Einziger Farbtupfer ist der markante orangefarbene Einschaltknopf an der linken Ohrmuschel. Zusammen mit den klobigen Knöpfen auf beiden Seiten der Ohrmuschel könnte man den Kopfhörer leicht mit einem beliebigen Konkurrenzprodukt verwechseln.
Der Kopfbügel ist in der Größe verstellbar, die Ohrmuscheln sind drehbar und an allen üblichen Druckstellen gibt es reichlich Polsterung, so dass wir keine größeren Komfortprobleme hatten. Allerdings sind die Ohrmuscheln nicht die größten, so dass Personen mit größeren Ohren die Ohrmuscheln nach innen drücken müssen, um einen optimalen Sitz zu erreichen.
Uns gefällt, dass sich die Kopfhörer für den Transport zusammenklappen lassen, so dass sie platzsparend aufbewahrt werden können, wenn sie nicht getragen werden. Das können High-End-Alternativen wie der Sony WH-1000XM5, der Bowers & Wilkins PX7 S2 und der Sennheiser Momentum 4 nicht bieten. Die Hartschalentasche, in der die Kopfhörer verstaut werden, nimmt zwar mehr Platz in der Tasche weg, schützt sie aber vor Kratzern beim Transport und hält das USB-C-Netzteil und das 3,5 mm-Audiokabel griffbereit. Ein nützliches Extra, das ebenso dezent gebrandet ist wie die Kopfhörer selbst.
Fonctions et autonomie de la batterie
An der rechten Ohrmuschel befinden sich alle wichtigen Wiedergabesteuerungen mit separaten Tasten für Wiedergabe/Pause, Lauter und Leiser sowie einem Schieberegler, der zwischen drei Modi der Geräuschunterdrückung umschaltet: ANC an, Durchsagen und ANC aus. Die Wiedergabetaste ist vertieft, so dass man sie schon beim Berühren gut unterscheiden kann.
Uns gefällt, dass sie alle durch doppeltes Drücken, dreifaches Drücken und Drücken und Halten angepasst werden können, einschließlich Spotify Tap, um sofort zur letzten Wiedergabeliste zurückzukehren oder den Sprachassistenten des Telefons zu aktivieren. Auch Skullcandy hat seine eigene Sprachsteuerung: Ein kurzes „Hey Skullcandy, mehr Crusher“ gibt dem gerade gespielten Titel etwas mehr Pep – und könnte einem in der Öffentlichkeit ein paar erstaunte Blicke einbringen.
Die linke Ohrmuschel beherbergt die USB-C- und 3,5-mm-Anschlüsse, den Ein/Aus-Schalter und den so wichtigen Crusher-Bassregler. Er ist jetzt ein Rad und kein Schieberegler mehr und kann gedrückt werden, um zwischen verschiedenen Lautstärken zu wechseln – oder gedrückt gehalten, um ihn ganz auszuschalten. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre gesamte Musiksammlung so klingt, als stünden Sie auf einem Musikfestival direkt neben einem Lautsprecherstapel, empfehlen wir Ihnen, ihn auszuschalten – aber dazu später mehr.
Eine LED-Anzeige rund um den Ein/Aus-Schalter wechselt allmählich von weiß nach violett, wenn Sie die Lautstärke des Crusher erhöhen, und blinkt rot, wenn Sie versuchen, die Lautstärke bei ausgeschaltetem Crusher zu erhöhen. Sie leuchtet jedoch nicht die ganze Zeit, so dass sie recht unauffällig ist.
Es gibt keine visuelle Batterieanzeige, aber das macht nichts. Jedes Mal, wenn Sie die Kopfhörer einschalten, sagt Ihnen eine Stimme, wie viel Prozent noch übrig sind. Sollten die Kopfhörer bei der nächsten Benutzung fast leer sein, reicht ein zehnminütiger Besuch an der Steckdose aus, um weitere drei bis vier Stunden Spielzeit zu erhalten.
Die Akkulaufzeit ist generell sehr gut und kommt der von Skullcandy angegebenen Hörzeit von 50 Stunden mit eingeschalteter ANC sehr nahe. Schaltet man die Geräuschunterdrückung aus, kann man mit weiteren neun bis zehn Stunden rechnen, was mehr ist als bei deutlich teureren Konkurrenzprodukten.
App und Benutzeroberfläche: Kontrolle übernehmen
Obwohl die Kopfhörer auch einzeln leistungsstark sind, empfiehlt es sich, die Skull iQ Smartphone App zu installieren, um die erweiterten Funktionen nutzen zu können. Sie können ein verlorenes Paar mit „Find with Tile“ finden, eine der Tastenaktionen so einstellen, dass die Kamera Ihres Telefons ausgelöst wird, zwischen verschiedenen Sprachassistenten (Siri für iPhone, Google Assistant für Android und Amazon Alexa) wählen und die Stärke der Geräuschunterdrückung einstellen.
Der Equalizer ist mit nur drei Voreinstellungen etwas eingeschränkt: Musik, Podcast und Film. Es gibt eine vierte benutzerdefinierte Einstellung, aber der 5-Band-EQ ist nicht sehr anpassungsfähig. Mehr Glück hatten wir mit dem personalisierten Hörtest, der auf einer Technologie des Audioexperten Mimi basiert.
Der Test dauert fünf Minuten und besteht darin, eine Reihe von Pieptönen zu hören, während im Hintergrund weißes Rauschen zu hören ist. Man muss eine Taste auf dem Bildschirm gedrückt halten, wenn man die Töne hört, und sie loslassen, wenn man sie nicht hört. Diese Art von Test ist immer noch etwas härter als andere, die wir ausprobiert haben, bei denen nur Pieptöne verwendet werden, aber das Endergebnis hat die hohen Frequenzen gerade so weit angehoben, dass in unseren Testtiteln etwas mehr Details zu hören waren.
Klangqualität und Lärmreduzierung: Die weiche Seite entdecken
Da die weichen Ohrpolster bereits für eine ausreichende passive Geräuschisolierung sorgen, leisten die ANC-Modi des Crusher gute Arbeit bei der Dämpfung der Außenwelt. Sie sind zwar weit von den Klassenbesten wie Sony oder Bose entfernt, aber Sie müssen Ihre Musik nicht schmerzhaft laut aufdrehen, nur um eine laute Büroumgebung zu übertönen. Podcasts sind ein härterer Test als Musik, und wir haben etwas mehr Hintergrundgeräusche in einem Pendlerzug aufgenommen, aber das tiefe Brummen des Zuges selbst hat sich als recht effektiv erwiesen.
Der Crusher ANC 2 wird in Sachen Klarheit und Ausgewogenheit nie mit einem Paar audiophiler Kopfhörer mithalten können, aber mit voll aufgedrehtem Extra-Bass würden wir ihn als fast unhörbar bezeichnen. Jede Kick-Drum in Panteras „Walk“ fühlt sich an wie ein Schlag ins Ohr, alle Subbass-Finesse in Notorious B.I.G.s „Hypnotised“ geht komplett verloren und schnelle EDM-Tracks werden zum dröhnenden Chaos. Aber hey, vielleicht stehen die Kids ja gerade auf Kopfschmerzen verursachendes Rumpeln.
Stellt man den Crusher-Modus auf die niedrigste Stufe, verbessert sich die Situation dramatisch, schaltet man ihn ganz aus, kann man die Musik für ihr Geld in vollen Zügen genießen. Das Klangprofil ist zweifellos energisch, mit sehr klaren Höhen und tiefen, dröhnenden Bässen. Die oberen Mitten sind nicht sehr präzise, und der verbleibende Bass durchdringt den Rest des Frequenzspektrums, ohne jedoch matschig oder gedämpft zu klingen. Einige unserer Teststücke hätten sogar noch etwas mehr Wumms vertragen, aber nicht viel.
Der Crusher ANC 2 hat eine recht enge und geschlossene Klangbühne, die Instrumenten und Gesang nicht viel Raum zum Atmen lässt. Manche Stücke können dadurch etwas überladen und schwer klingen. An Volumen mangelt es jedenfalls nicht, und manchmal ist „laut und schwer“ besser als „detailliert und dennoch leise“.
Skullcandy Crusher ANC 2 Fazit
Der Crusher ANC 2 macht seinem Namen alle Ehre. Dreht man den Bassregler voll auf, dröhnt der Kopfhörer so laut, dass man ihn nicht lange hören möchte, geschweige denn ganze Playlists. Schaltet man sie aber aus, gibt es immer noch viel zu mögen. Sie sind gut verarbeitet, angenehm zu tragen und haben eine beeindruckend lange Akkulaufzeit.
Sie sind nicht für kritisches Hören gedacht, sondern für maximale Unterhaltung. Ab und zu wäre ein wenig mehr Bass nett, und die Begleit-App ist randvoll mit nützlichen Software-Extras. Ein Paar Sony WH-1000XM4 der Vorgängergeneration ist zwar nicht viel teurer, bietet aber eine bessere Geräuschunterdrückung und einen besseren Klang, ohne jedoch den unbestreitbaren Spaßfaktor der Skullcandy-Kopfhörer zu bieten.