Introduction
Das für E-Sports taugliche Gaming-Headset von Razer gibt es nun schon seit über einem Jahrzehnt und es hat mehrere Überarbeitungen durchlaufen. In dieser Zeit hat es sich zu einem festen Bestandteil der Ausrüstung professioneller Spieler entwickelt und sich von einem reinen PC-Produkt zu einem Produkt für Konsolenbesitzer weiterentwickelt. Die neueste Version bietet von Anfang an Konsolenunterstützung und erstmals auch aktive Geräuschunterdrückung. Außerdem wurden einige der Mängel des Vorgängermodells behoben.
Das Blackshark V3 Pro ist das Vorzeigemodell, das Schlagzeilen macht, mit umfangreicher Konnektivität, verzögerungsfreier Wireless-Technologie und einem Boom-Mikrofon in Broadcast-Qualität. Die günstigeren Modelle Blackshark V3 und V3 X Hyperspeed verzichten auf einige der ausgefalleneren Funktionen, um einen deutlich attraktiveren Preis zu erzielen. Reicht das Pro-Modell aus, um sich an der Spitze zu behaupten?
Design und Verarbeitung: startklar

Das V3 Pro sieht nicht viel anders aus als das Blackshark der letzten Generation – meiner Meinung nach eine gute Entscheidung: Das Headset hat das Aviator-Design von Razer zu etwas Schlankerem und Modernerem weiterentwickelt und setzt diesen Trend fort. Es ist immer noch komplett in Schwarz gehalten, es sei denn, man entscheidet sich für die weiße Version, die mit ihren schwarzen Ohrmuscheln und dem schwarzen Kopfbügel eher eine Mischform darstellt, oder für eines der konsolenspezifischen Modelle. Die PlayStation- und Xbox-Versionen haben jeweils blaue bzw. grüne Nähte am Kopfbügel.
Bei genauerer Betrachtung fallen einige kleine Verfeinerungen auf: So hat der klobige Lautstärkeregler an der linken Ohrmuschel jetzt eine strukturierte Oberfläche, die ihn griffiger macht. An den Rändern gibt es mehr Tasten, die jedoch gleichmäßig verteilt sind. Die Tasten, die man häufiger drückt, wurden weit vom Netzschalter entfernt platziert, um ein versehentliches Ausschalten zu vermeiden.
Das geprägte Logo auf jeder Ohrmuschel ist dezent. Da die Frontplatten jedoch nur mit Magneten befestigt sind, lassen sie sich ganz einfach gegen farbenfrohere austauschen. Razer hat mir eine Reihe von Abdeckungen mit verschiedenen E-Sport-Team-Logos und Maskottchen gezeigt. Derzeit ist jedoch nicht geplant, diese separat zu verkaufen. Ich wette jedoch, dass Etsy und Aliexpress diese Lücke schnell füllen werden. Das neue Design erleichtert den Austausch der Batterie, aber Razer übernimmt das bei Bedarf weiterhin für Sie.
Wie bei den meisten seiner E-Sport-Peripheriegeräte hat Razer auf RGB-Beleuchtung verzichtet. Es gibt nur eine einzige Aktivitäts-LED, die beim Wechsel des Wireless-Modus die Farbe wechselt. Die verstärkten Metallschieber am Kopfbügel lassen sich für verschiedene Kopfgrößen optimal einstellen. Dank der 15-Grad-Schwenkbarkeit konnte ich eine bequeme Passform finden, die keinen übermäßigen Druck auf die Ohren ausübt.
Die Ohrpolster sind mit einem sechseckigen Gewebe bezogen. Darunter befindet sich eine Kunstlederschicht, die sowohl Schweiß ableitet als auch die Geräuschisolierung verbessert. Ich habe dieses Headset während meiner gesamten Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr gerne getragen und es nach dem Abendessen für einen Gaming-Abend wieder aufgesetzt, ohne dass es unangenehm wurde. Positiv ist auch, dass sich das Boom-Mikrofon leicht abnehmen lässt, wenn es nicht gebraucht wird. Razer hat alle Probleme mit Mikrofonverdrift beim Vorgängermodell Blackshark V2 behoben und auch bei diesem neuen Modell sind mir keine aufgefallen.
Funktionen & Akku: kabelloses Wunderwerk

Nachdem das Headset der letzten Generation ausschließlich kabellos war, was in einigen Ecken des Internets für Unmut sorgte, hat Razer für 2025 Kurskorrekturen vorgenommen. Das Blackshark V3 Pro verfügt weiterhin über integriertes Bluetooth und einen der Hyperspeed-2,4-GHz-Dongles des Unternehmens. Neu ist, dass man jetzt auch über ein Kabel hören kann. Im Lieferumfang sind USB-C- und USB-zu-3,5-mm-Kabel enthalten, sodass es mit fast jedem Gerät kompatibel sein sollte.
Ich persönlich hatte allerdings nicht das Bedürfnis, wieder auf kabelgebundenes Spielen umzusteigen. Die neue Hyperspeed-V2-Verbindung kommt mit einer Latenz von nur 10 ms dem Kabel so nahe wie möglich und ist damit 5 ms schneller als das V2 Pro (und praktisch alle Konkurrenzprodukte). Die Latenz ist so gering, dass ich keine Verzögerung zwischen den Aktionen auf dem Bildschirm und dem, was ich über das Headset hörte, feststellen konnte. Die Reichweite war in meinem zweistöckigen Haus ziemlich gut und es gab keine Störungen durch meine anderen drahtlosen Geräte.
Das liegt möglicherweise am neu gestalteten Dongle, der jetzt am Ende eines Kabels auf dem Schreibtisch liegt und nicht mehr wie ein USB-Stick direkt an den PC oder die Konsole angeschlossen wird. Er ist aber immer noch schön kompakt und nimmt bei weitem nicht so viel Platz auf dem Schreibtisch ein wie die Basisstation des Razer Kraken V4 Pro.
Sie müssen sich auch nicht mehr zwischen Hyperspeed und Bluetooth entscheiden. Dank eines neuen Simultanmodus können Sie beide Quellen gleichzeitig nutzen, sodass Sie über ein anderes Gerät mit der Sprachkommunikation verbunden sind, während Sie den Ton Ihres PCs hören. Beachten Sie jedoch, dass Sie auf SBC oder AAC Bluetooth beschränkt sind, da kein Codec mit höherer Qualität unterstützt wird. Mit der Smart-Switch-Taste an der rechten Ohrmuschel können Sie ganz einfach zwischen den drei verschiedenen Modi umschalten.
Hier finden Sie auch den neuen, über die Razer-Synapse-Software konfigurierbaren Roller, mit dem Sie die Balance zwischen Spiel und Voice-Chat, die Mikrofonüberwachung und die Einstellung des Footstep Boosters anpassen können. Letztere basiert auf Ihrem EQ-Profil, sodass Sie für verschiedene Spiele unterschiedliche Einstellungen vornehmen können. Sie können bis zu neun Profile speichern. Mit der Profilumschalttaste über dem Roller können Sie zwischen den einzelnen Profilen wechseln. Ich würde mir wünschen, dass sich der Roller auch drücken lässt, um eine Auswahl zu treffen. Das würde eine vollständige Multimedia-Steuerung außerhalb des Spiels ermöglichen. Dies ist bereits durch doppeltes und dreifaches Tippen auf den Netzschalter möglich.
Die Akkulaufzeit beträgt maximal 70 Stunden bei einer Hyperspeed-Verbindung, allerdings nur, wenn die ANC deaktiviert ist. Mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung ist der Akku schneller leer. In meinem Heimbüro benötige ich keine Geräuschunterdrückung, sodass ich fast durch die ganze Arbeitswoche kam, ohne das Gerät aufladen zu müssen. Das Aufladen dauert nicht besonders lange, aber 15 Minuten reichen in der Regel für einen ganzen Abend voller Spiele.
Die Warnung bei niedrigem Akkustand könnte besser sein. Oft habe ich vergessen, die Aktivitäts-LED zu überprüfen, bevor ich das Headset aufgesetzt habe, und habe die Warnung bei 30 % Akkuleistung verpasst. Zumindest kann man die LED des Dongles vom Verbindungsstatus auf den Akkustatus umstellen, sodass sie auch beim Tragen des Headsets immer sichtbar ist. Das ist auch ein guter Grund, die Razer-Audio-App herunterzuladen, denn die Smartphone-Begleit-App zeigt auf dem Startbildschirm den genauen Prozentsatz der verbleibenden Akkuladung an.
Benutzeroberfläche: Alle Synapsen feuern.



Mit der Smartphone-App können Sie so ziemlich alle Einstellungen der Synapse-PC-Software anpassen. Dazu gehören die Stärke der aktiven Geräuschunterdrückung, die Funktion des Rollerschalters und der 2,4-GHz-Modus mit extrem niedriger Latenz, der standardmäßig aktiviert ist. Sie können auch jedes der voreingestellten Equalizer-Presets mit einem 10-Band-EQ anpassen, titelbezogene Presets für Spiele wie Valorant, Call of Duty und Counter Strike auf das Headset übertragen und eigene Presets von Grund auf neu erstellen. Die Razer Headset Setup for Xbox-App bietet ähnliche Funktionen, wenn Sie auf dieser Konsole spielen.
Sie sollten dennoch Synapse installieren, um THX Spatial Audio auf dem Blackshark V3 Pro zu aktivieren. Das sorgt für einen sehr überzeugenden 7.1.4-Surround-Sound. In anderen EQ-Profilen als „Game“ fand ich ihn genauso dröhnend wie zuvor, aber in Spielen gibt es eine hervorragende Trennung zwischen Objekten vor, hinter, unter und über Ihnen. Dadurch wird auch die Klangbühne erheblich erweitert. Die PS5-Version funktioniert gut mit 3D Tempest Audio und die Xbox-Edition unterstützt Windows Sonic auf der Xbox.
Für das Mikrofon gibt es fast ebenso viele Einstellungsmöglichkeiten. Es verfügt über eine neue, größere 12-mm-Kapsel für klarere Audioaufnahmen. Die vier EQ-Voreinstellungen umfassen spezielle Modi für E-Sport und Broadcasting. Ersterer hebt die Mitten und Höhen für Sprache an, damit diese besser durch den Spielsound dringt, während Letzterer wärmere, tiefere Töne für einen studioähnlichen Klang liefert.
Die Abtastrate von 48 Hz ist höher als bei den meisten Konkurrenz-Headsets – auch wenn nicht jedes Spiel oder jeder Kommunikationsclient so hoch sendet –, und die internen/externen Pop-Filter verhindern Poppgeräusche. Die Klarheit stellt eine enorme Verbesserung gegenüber der Konkurrenz mit 16 kHz dar. Ich war wirklich beeindruckt, wie klar meine Stimme bei lokalen Aufnahmen klang, und meine Freunde, mit denen ich online gespielt habe, sagten, dass sie mich sehr deutlich verstehen konnten.
Klangqualität und Geräuschunterdrückung: detailorientiert

Das V3 Pro ist zwar nicht das erste Gaming-Headset von Razer mit aktiver Geräuschunterdrückung, doch wurde diese Technologie bisher noch nie in einem Blackshark-Modell eingesetzt. Es verwendet zwei Mikrofone an jedem Ohr – eines intern und eines extern –, um selbst bei moderater Lautstärke eine große Menge an Hintergrundgeräuschen herauszufiltern.
Diese Kopfhörer sind nicht für die Nutzung außerhalb des Hauses gedacht. Daher sind stark befahrene Straßen und öffentliche Verkehrsmittel nicht der beste Testfall für sie. Ich habe es trotzdem ausprobiert. Sie erreichen nicht die Leistung der besten Mainstream-ANC-Kopfhörer bei plötzlichen lauten Geräuschen und der Grundrauschpegel war insgesamt höher als bei Bose oder Sony. Für Gaming-Kopfhörer haben sie jedoch eine fantastische Leistung gezeigt.
Zwar konnte ich zu Hause immer noch das Klappern meiner mechanischen Tastatur hören, aber die ANC war weitaus effektiver als alle passiv isolierenden Kopfhörer – einschließlich des Logitech G Pro X 2, den ich normalerweise verwende. Auch gegenüber den wenigen Gaming-Headsets, die ich mit ANC getestet habe, schneiden sie besser ab.
Auf der Audioseite verfügt der Blackshark V3 Pro über die neueste Version der dynamischen 50-mm-Treiber von Razer. Diese sind größer als die 40-mm-Treiber des Kraken V4 Pro und verfügen über neue Treiberstecker. Diese reduzieren die harmonischen Verzerrungen im Vergleich zum Vorgängermodell Blackshark V2 um die Hälfte. Die Treiber verwenden weiterhin Bio-Cellulose-Membranen, die extrem dünn sind und Frequenzen besser trennen. Die Magnete sind jetzt jedoch stärker.
Das Ergebnis ist ein klarer und sauberer Klang, der beim Gaming auch feine Details gut zur Geltung bringt, ohne dabei übertrieben scharf oder schrill zu klingen – und das unabhängig vom EQ-Modus. Ich fand, dass ich dank dieser brillanten Klangqualität subtile Positionshinweise, wie zerbrechendes Glas oder leise Schritte, etwas leichter erkennen konnte als mit dem alten Headset.
Da es sich im Kern immer noch um Gaming-Kopfhörer handelt, hat selbst die Standardeinstellung einen guten Bass, der den Mitteltonbereich bei Filmen oder Musik jedoch nicht stark beeinträchtigt. Bei Bedarf können sie richtig dröhnen, beispielsweise bei Explosionen und Schüssen in Spielen oder bei energiegeladenen Subbässen in elektronischer Musik. Die Kopfhörer sind ausgewogen genug, um nicht nur beim Gaming, sondern auch im Alltag verwendet zu werden.
Fazit zum Razer Blackshark V3 Pro
Manchmal kann Technologie, die speziell für professionelle Gamer entwickelt wurde, etwas zu fokussiert sein, sodass Funktionen, die eine breitere Fangemeinde ansprechen, wegfallen, um sich einen Platz auf der E-Sport-Bühne zu sichern. Der Blackshark V3 Pro hingegen findet die perfekte Balance und legt weiterhin Wert auf den Komfort und die Klangqualität, die das Vorgängermodell so beliebt gemacht haben. Zusätzlich bietet er einige willkommene Extras. Dank Geräuschunterdrückung und simultaner Audioübertragung ist das Headset vielseitiger einsetzbar und zudem plattformunabhängig.
Die Lautsprechertreiber und das Mikrofon sind zwar eine deutliche Verbesserung, aber auch mit einem entsprechenden Preisaufschlag verbunden. Mit dem V2 Pro hat Razer einen mutigen Schritt in Richtung High-End-Markt gewagt.
Wenn Sie jedoch den besten Sound von Razer wollen, ist dies zweifellos das richtige Produkt.