Introduction
Man muss nur einmal blinzeln und schon hat man ihn verpasst. Die Tech-Welt ist plötzlich verrückt nach tragbaren Projektoren. Auf Messen kann man sich vor ihnen kaum noch bewegen. Doch die meisten scheinen den Aspekt „tragbar“ ignoriert zu haben, denn sie sind auf Netzstrom angewiesen, um zu glänzen. Nicht so Xgimi: Der neue Mogo 4 beseitigt endlich das größte Hindernis für perfekte tragbare Projektoren. Er verfügt über einen integrierten Akku, mit dem sich alles in ein improvisiertes Kino verwandeln lässt – ganz ohne Steckdose.
Der Nachfolger des Mogo 3 Pro verfügt außerdem über ein neues Design, eine bequemere Konnektivität, eine elegantere Steuerung sowie eine Reihe lustiger Filter, mit denen sich der Projektor auch als Ambient-Lichtshow einsetzen lässt. Es gibt sogar eine leistungsstärkere Version mit hellerer Laserprojektion für alle, die nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit warten können, um auf „Play“ zu drücken. Das ist eine ganze Menge für ein Gerät, das kaum größer als ein Pintglas ist. Sein nächster Konkurrent, der Anker Nebula Capsule 3, ist viel größer und bei weitem nicht so hell.
Design und Verarbeitung sind eine Klasse besser als bei den anderen.

Die Mogo-Serie wird mit jeder neuen Version kleiner. Das neueste Modell ist etwa so groß wie ein Venti-Kaffeebecher – um es mit den Worten der Starbucks-Baristas zu sagen –, wobei Xgimi die integrierten Lautsprecher in das Hauptgerät verlegt hat. Beim Vorgängermodell Mogo 3 Pro waren sie noch an der Basis angebracht.
Dadurch ist das Gerät etwas kürzer, was umso beeindruckender ist, da das Unternehmen auch Platz für einen Akku gefunden hat. Der integrierte Ständer ist ebenfalls schlanker und lässt sich jetzt um 360 Grad drehen. Wenn Sie eine zusätzliche Höhe benötigen oder den optionalen PowerBase-Ständer von Xgimi kaufen möchten, steht Ihnen darunter weiterhin ein Stativgewinde zur Verfügung.
Insgesamt ist dieser Projektor etwa ein Drittel so groß wie der Yaber T2, den ich zuvor verwendet habe. Er ist deutlich leichter und das mitgelieferte Netzteil ist ebenfalls recht kompakt. Es passt gerade so in den Flaschenhalter eines Rucksacks, sodass man es wirklich überallhin mitnehmen kann.
Die Kombination aus silbernem Metalleffekt und grauem Kunststoff sieht aus der Ferne edel aus, während die orangefarbenen Akzente einen schönen Kontrast bilden. Der durchsichtige Ständer und die farbwechselnden LEDs an der Basis verleihen dem Ganzen einen zusätzlichen Sci-Fi-Charakter.
An der Seite befindet sich ein HDMI-Anschluss in voller Größe. Über diesen lassen sich eine Spielekonsole, ein Laptop oder andere Geräte viel einfacher anschließen als beim Mogo 3, der einen selteneren Micro-HDMI-Anschluss hatte und bei dem kein Adapter im Lieferumfang enthalten war. Für die Wiedergabe von externen Speichermedien ist ein USB-A-Anschluss vorhanden, falls Sie sich noch immer weigern, in das Streaming-Zeitalter einzusteigen.
Funktionen und Akkulaufzeit: Leuchten Sie den Weg!


Wenn Sie den Projektor aus seiner Halterung nehmen, schaltet er sich automatisch ein – unabhängig davon, ob das Netzkabel angeschlossen ist oder nicht. Der integrierte Akku reicht für etwa zweieinhalb Stunden Videowiedergabe im Eco-Modus und sechs Stunden Musikwiedergabe. Ich habe regelmäßig über zwei Stunden erreicht und musste nur bei dreistündigen Filmen vor dem Abspann nach dem Netzkabel greifen.
Wenn Sie den Netzschalter drücken, während der Projektor verstaut ist, startet er im Bluetooth-Modus. So können Sie Songs von einem anderen Gerät streamen, während die LEDs im Takt blinken. Wenn Ihnen das nicht gefällt, können Sie die LEDs auch ausschalten.
Dank der neuen Unabhängigkeit vom Stromnetz habe ich den Mogo 4 fast genauso oft im Freien wie in Innenräumen verwendet. Dabei kam mir zugute, dass Xgimi mir zum Testen einen Outdoor-Bildschirm geschickt hatte. Mit Erdnägeln lässt sich der Rahmen im Boden befestigen. Ich konnte das Ganze in wenigen Minuten aufbauen. Aufgestellt auf dem Boden, nur wenige Meter von dem Terrassentisch entfernt, auf dem ich den Mogo 4 platziert hatte, verwandelte er meinen Garten in ein Freiluftkino. Allerdings kam er erst nach Sonnenuntergang richtig zur Geltung.
Ein weiterer Partytrick des Mogo 4 sind kreative Filter, die magnetisch an der Vorderseite der Linse befestigt werden. Sie verwandeln den Projektor in eine atmosphärische Kunstinstallation. Im Lieferumfang ist ein Sonnenuntergangsfilter enthalten, der jedoch nicht überzeugen konnte: Wenn man ihn aufsteckt, wird eine orange leuchtende Kugel projiziert, während im Hintergrund sanfte Entspannungsmusik spielt.
Die optionalen Filter „Ripple” und „Dreamscape” sind den Kaufpreis jedoch wert. Die ausgefallenen Effekte und farbwechselnden Muster erinnern mich an die Philips-Hue-Ambiente-Beleuchtung – nur dass man sie hier überall anbringen kann. Durch Winken mit der Hand vor der Linse kann man zwischen den verschiedenen Filtern wechseln, sodass man nicht nach einer Fernbedienung suchen muss. Wenn man den Filter entfernt, kehrt der Projektor sofort zum Google-TV-Startbildschirm zurück. Das ist ein nettes Detail. Ich frage mich allerdings, welche Auswirkungen eine längere Nutzung auf die Lebensdauer des LED-beleuchteten DLP-Optiksystems hat, das mit etwa 25.000 Stunden angegeben ist.
Schnittstelle: Einfach googeln.
Schalten Sie den Mogo 4 ein und er führt beim Start des Google-TV-Startbildschirms eine automatische Trapezkorrektur durch. Für die Verbindung während der Ersteinrichtung ist Wi-Fi 5 integriert – nicht das Schnellste, aber mehr als ausreichend für das Streaming in der nativen 1080p-Auflösung des Projektors.
Google TV ist viel eleganter als die alte Android-TV-Oberfläche, die Xgimi in seinen älteren Modellen verwendet hat. Google TV bietet zudem native App-Unterstützung für alle wichtigen Streaming-Dienste. Das TV-Angebot variiert je nach Standort. Als Einwohner Großbritanniens konnte ich ITVX und Channel 5 empfangen, BBC iPlayer und Channel 4 waren jedoch nicht verfügbar.
Die Navigation kann über eine der beiden mitgelieferten Fernbedienungen erfolgen. Die Hauptfernbedienung ähnelt einer herkömmlichen TV-Fernbedienung und verfügt über LED-beleuchtete Tasten für die wichtigsten Funktionen sowie einige Shortcuts zu Netflix, Prime Video und YouTube. Sie können sogar einen vierten Shortcut anpassen, um direkt zu einer beliebigen, aus dem Google Play Store heruntergeladenen App zu springen. Es gibt auch ein integriertes Mikrofon und eine Taste für den Google Assistant, mit der Sie Sprachbefehle geben können. Das Einzige, was ich bemängeln kann, ist die Verwendung von AAA-Batterien statt einer USB-Aufladung, aber das ist nur eine Kleinigkeit.
Die Mini-Fernbedienung befindet sich normalerweise am Projektor selbst und kann zur Bedienung der Grundfunktionen vom Trageband abgenommen werden. Natürlich könnte man auch das Smartphone als Fernbedienung verwenden, doch diese niedliche Alternative ist viel einfacher. Das bedeutet, dass Sie die Hauptfernbedienung zu Hause lassen können, wenn Sie den Mogo 4 mitnehmen.
Leistung: ein strahlender Stern


Angesichts seiner Größe und einer Helligkeit von 450 Lumen hatte ich damit gerechnet, die Vorhänge zuzuziehen und alle Lichter auszuschalten, um ein gut sichtbares Bild zu erhalten. Diese Sorge war jedoch unbegründet. Solange keine Deckenbeleuchtung direkt auf die Projektionsfläche fällt, liefert dieser kleine Leuchtkörper ein beeindruckend klares Bild.
Das hängt natürlich davon ab, wie groß das projizierte Bild sein soll. Die Lichtquelle hat nur eine begrenzte Reichweite und verliert etwas an Wirkung, je näher man sich der von Xgimi angegebenen maximalen Projektionsfläche von 120 Zoll kommt. Bei einem 50-Zoll-Bild konnte ich Streaming-Sendungen bei geöffneten Jalousien ansehen. Bei doppelter Größe musste ich sie schließen, um ein weniger verwaschenes Bild zu erhalten. Selbst unter den dunkelsten Bedingungen weisen die tiefsten Schatten einen Graustich auf, der jedoch nicht so stark ist, dass er vom Inhalt ablenkt. Schließlich handelt es sich um einen tragbaren Projektor, sodass ein Vergleich mit einem viel teureren Heimkino-Projektor nicht sinnvoll wäre.
Das 1080p-Bild sah unabhängig von der Größe wunderbar scharf aus und der Mogo 4 kam auch mit schnelleren Bewegungen gut zurecht. Es gab kaum Bildruckeln, sodass sowohl gestreamte Fußballspiele als auch Netflix-Serien gut funktionierten. Ich bin auch besonders empfindlich gegenüber dem Regenbogeneffekt, der bei DLP-Projektoren auftritt. Hier habe ich ihn jedoch kaum bemerkt.
Die Farben waren im Allgemeinen wunderbar lebendig und vielfältig. Das ist eine der besten Farbpaletten, die ich je bei einem tragbaren Projektor gesehen habe. Die Hauttöne sind jedoch sehr subtil, sodass das Gerät genau weiß, wann es für eine realistischere Darstellung zurückhaltender sein muss. Ich würde meinen OLED-Fernseher im Wohnzimmer nicht gegen einen Mogo 4 eintauschen, aber angesichts seiner kompakten Abmessungen und seines angemessenen Preises gibt es an dem Bild wirklich nichts zu bemängeln.
Die integrierten Lautsprecher des Mogo 4 sind nicht ganz so leistungsstark, wie man es erwarten würde, aber sie enttäuschen auch nicht. Die beiden 6-W-Treiber können bei Bedarf überraschend laut werden, ohne dass es dabei zu störenden Verzerrungen kommt. Der Mitteltonbereich ist besonders klar, wodurch sich die Stimmen gut vom Rest des Mixes abheben. Der Bass ist erwartungsgemäß eher zurückhaltend, bietet aber mehr Tiefen, als ich erwartet hatte: Explosionen in Filmen bringen zwar Ihre Gartenmöbel nicht zum Wackeln, klingen aber auch nicht völlig hohl. Wenn Sie den Ton über einen Bluetooth-Lautsprecher wiedergeben möchten, muss dieser schon sehr gut sein, um eine deutliche Verbesserung zu bieten.
Erwarten Sie jedoch nicht, dass Ihre Inhalte so klingen, als kämen sie aus dem Bildschirm. Selbst mit einer 360-Grad-Treiberanordnung kommt der Ton unverkennbar aus dem Projektor selbst. Ich würde mir außerdem wünschen, dass Xgimi Auracast hinzufügt, um den Filmabend noch einfacher zu gestalten – ähnlich wie bei einer Silent Disco.
Fazit zum Xgimi Mogo 4
Xgimi hatte mit dem Mogo 3 Pro der letzten Generation bereits die Krone in Sachen Kompaktheit inne, doch sein Nachfolger ist dank des integrierten Akkus und der Mini-Fernbedienung nun auch richtig mobil. Dank des vollständig drehbaren Ständers und der einfachen automatischen Trapezkorrektur, die so gut wie jede Aufstellung meistert, können Sie den Mogo 4 wirklich überallhin mitnehmen.
Er strahlt zwar nicht so hell, dass Sie Ihren Fernseher dafür wegwerfen oder Ihre Einfahrt tagsüber in ein Autokino verwandeln möchten, aber Sie müssen auch nicht im Dunkeln sitzen, um fernzusehen. Die Google-TV-Oberfläche ist unbestreitbar elegant und die kreativen Filter sind eine lustige Ergänzung, die auch dann für Atmosphäre sorgt, wenn Sie kein Popcorn dabei haben.
Es gibt vielleicht günstigere Konkurrenten, aber keiner ist so funktionsreich wie der Mogo 4 – für Unterhaltung unterwegs ist er einfach fantastisch.