Asus ROG Ally im Test: Ein heldenhafter Handheld

Spécifications
  • écran : 7 Zoll, 1920×1080 IPS LCD mit 120 Hz
  • UNITÉ CENTRALE : AMD Ryzen Z1 Octa-Core
  • Mémoire vive : 16 GB LPDDR5
  • Grafikkarte : RDNA 3 integriert
  • Mémoire : 512 GB SSD, microSD-Erweiterung
  • Système d'exploitation : Windows 11
  • Batterie rechargeable : 40 Wh
  • Connectivité : USB-C, XGm, 3,5 mm
  • Dimensions : 280 x 111 x 21–33 mm, 608 g
Pour
  • Leistungsstarke und dennoch leise interne Komponenten, ideal für Spiele
  • Scharfer, variabel aktualisierbarer Bildschirm – eine Freude
  • Ergonomische Bedienelemente
Cons
  • Die Software ist stark verbesserungswürdig
  • Die Akkulaufzeit ist nicht so toll
  • Mehr Anpassungsmöglichkeiten für die Steuerung erforderlich

Steam Deck Rivale” soll die 2023-Version der Tech-Welt sein, die jeden FPS aus den Neunzigern als “Doom-Klon” bezeichnet. Valve war nicht der erste Anbieter eines Handhelds, das als Alternative zu einer Spielkonsole für unterwegs gedacht war, so wie es vor dem Meisterwerk von id Software auch Shooter gab – aber beide haben ihr jeweiliges Konzept in die breite Masse getragen. Den Asus ROG Ally als Konkurrenten zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung.

Das tragbare Gerät mit Windows-Betriebssystem ist deutlich leistungsfähiger als Valves Hardware, bleibt aber weitgehend flüsterleise. Es verfügt über einen Bildschirm mit höherer Auflösung und variabler Bildwiederholfrequenz für flüssige Bewegungen. Er kann alle PC-Spiele spielen, nicht nur die, die unter Linux gut laufen. Und das alles für 50 US-Dollar mehr als ein erstklassiges Steam Deck. Der Preisunterschied in Großbritannien ist größer, aber immer noch groß genug, um die Stirn zu runzeln, wenn man im Begriff ist, Valves Handheld zu kaufen.

Überlegene Hardware kann jedoch nicht immer ein schwaches Software-Erlebnis ausgleichen – und Windows war noch nie einfach zu bedienen auf einem kleinen Bildschirm. Kann der ROG Ally dort beeindrucken, wo andere gescheitert sind, und ganz aus dem Schatten des Steam Decks heraustreten?

Design & Konstruktion: das weiße Zeug

Das Asus ROG Ally ist im Vergleich zum Darth Vader des Steam Decks ein komplett weißer Stormtrooper. Das Design ist unverwechselbar, vor allem, wenn die RGB-Beleuchtung um jeden Daumen herum aufleuchtet, obwohl der schwarze Bildschirmrand durch das Farbschema umso auffälliger ist. Ein reflektierender Streifen auf der Rückseite des Geräts glitzert im Licht wie die glänzende Seite einer CD.
Da es kein Touchpad gibt, ist es etwas kleiner als ein Deck und wiegt auch etwas weniger, aber man merkt es kaum, wenn man zwischen den beiden wechselt. Durch die Slimmer-Griffe liegt es nicht so gut in der Hand, aber die quadratische Form lässt viel Platz, so dass die Finger nicht die zahlreichen Lüftungsschlitze verdecken, die vorne, oben und hinten verteilt sind. Wir konnten stundenlang spielen, ohne dass unsere Hände verkrampften – ein immer wiederkehrendes Problem bei der Nintendo Switch.

Es gibt eine Vielzahl von Eingabemöglichkeiten, darunter ein 8-Wege-Steuerkreuz, das sich leichter zwischen den Richtungen bewegen lässt als das 4-Wege-Steuerkreuz des Steam Decks, ABXY-Gesichtstasten, Links-Rechts-Trigger/Bumper-Kombinationen und ein Paar konfigurierbarer Paddles auf der Rückseite. Vier Navigationstasten dienen als Start- und Auswahltasten sowie als Shortcuts zum Overlay-Menü des Armoury Crate Command Center von Asus und zur Armoury Crate Spielebibliothek. Alles ist leicht zu erreichen und die Schultertasten klicken zufriedenstellend, neigten aber bei unserem ersten Testgerät zum Hängenbleiben.

Der seltsam aussehende Anschluss auf der Oberseite ist Asus’ proprietärer XGm-Anschluss, an den man eine externe Grafikkarte anschließen kann (ein cooles 2000-Dollar-Gerät mit Nvidia RTX 4090-Leistung). Ansonsten funktioniert er wie ein normaler USB-C-Anschluss und unterstützt Schnellladung mit 65 W. Ein daneben liegender microSD-Kartensteckplatz ermöglicht die einfache Erweiterung des integrierten SSD-Speichers von 512 GB und ein 3,5 mm Kopfhöreranschluss ist ebenfalls vorhanden. Auf der Oberseite befinden sich außerdem die Lautstärke- und Power-Tasten, wobei letztere auch als Fingerabdrucksensor dienen, um den Windows Lockscreen zu überspringen.

Bildschirm und Ton: HD-Display

Das Display ist ein Bereich, in dem das Asus ROG Ally das Steam Deck deutlich übertrifft. Es ist physisch kleiner mit einem Seitenverhältnis von 16:9 im Vergleich zu 16:10 beim Deck, hat aber eine höhere Full-HD-Auflösung. Spiele, die auf Valves Handheld unscharf und verschwommen aussehen, werden hier gestochen scharf und detailliert dargestellt. Selbst bei Spielen, bei denen aus Performancegründen auf 720p heruntergeschaltet werden muss, ist der Ally einfach angenehmer für die Augen.
Eine schnellere Bildwiederholrate von 120 Hz sorgt für eine deutlich flüssigere Bewegungsdarstellung, während die variable Bildwiederholrate FreeSync von AMD dafür sorgt, dass selbst bei Spielen, die kaum 30 Bilder pro Sekunde erreichen, kaum noch Ruckler auftreten. Das reicht aus, um einige anspruchsvolle Titel, die sonst auf einem Handheld nicht spielbar wären, in spielbares Terrain zu bringen.

Das Panel hat einen viel größeren Farbraum als das Deck, mit einer beeindruckenden Genauigkeit, die den Spielen wirklich mehr visuellen Pep verleiht. Die Betrachtungswinkel sind durchweg gut und auch die Helligkeit ist viel höher als bei seinem engsten Konkurrenten. Die höchsten Einstellungen gehen zu Lasten der Akkulaufzeit, aber wir waren mit einer Helligkeit zwischen 25 und 50 % selbst in gut beleuchteten Räumen vollkommen zufrieden.

Die Stereolautsprecher von Atmos sind etwa so gut wie die eines Laptops der Mittelklasse, mit einem ausreichend klaren Mitteltonbereich, aber ohne wirkliche Basspräsenz. Sie sind beeindruckend laut, aber wenn der Lautstärkeregler voll aufgedreht ist, können die Höhen etwas hart klingen. Das liegt zum Teil an den Dolby-Voreinstellungen, die standardmäßig auf den Spiele-Modus eingestellt sind – wenn man auf „Dynamisch“ oder „Musik“ umschaltet, wird der Mix weicher. Es ist nicht in der Lage, eine wirklich immersive räumliche Audiowiedergabe zu liefern, aber es gibt eine anständige Stereotrennung in Spielen.

Leistung und Akkulaufzeit: Los geht’s mit dem Spielen

Der Z1 Extreme-Chip, der das ROG Ally antreibt, ist ein Generationssprung gegenüber der Aerith”-CPU, die im Steam Deck steckt. Er verwendet acht der neuesten Zen 4-Kerne von AMD, kann auf bis zu 5,1 GHz beschleunigen und ist mit einer leistungsstarken RDNA3-Grafikkarte gekoppelt. Dazu kommen 16 GB DDR5-Speicher und eine 512 GB SSD, und schon haben wir einen Handheld, der (zumindest auf dem Papier) seinen nächsten Rivalen in den Schatten stellen sollte. In der Praxis ist das allerdings nicht so einfach.

Der Prozessor muss härter arbeiten, um mit der nativen 1080p-Auflösung des Ally spielen zu können, während das Steam Deck seine maximale Leistung bei weniger anspruchsvollen 1200×800 erreicht. Der Ally muss auch seinen Stromverbrauch einschränken, wenn er mit Batterien betrieben wird. Bei Shadow of the Tomb Raider erreichte er bei mittleren Einstellungen 25 fps, während das Steam Deck 41 fps erreichte, aber sobald wir auf 720p heruntergingen, holte er den Vorsprung mit einem Ergebnis von 48 fps wieder auf. Ein ähnliches Bild zeigte sich beim Grafiktest von Cyberpunk 2077 mit der Grafikvoreinstellung des Steam Decks: Das Ally erreichte bei 1080p 27 fps gegenüber 36 fps des Steam Decks bei 1200×800, steigerte sich aber auf 40 fps bei einer Auflösung von 720p.

Da die variable Bildwiederholfrequenz des Bildschirms dazu beiträgt, das Gameplay zu glätten, konnten wir die meisten Titel mit einer Mischung aus Detaileinstellungen und AMDs FSR-Auflösungsanpassung bequem im Akkubetrieb spielen. Und wenn es einem nichts ausmacht, an der Steckdose zu spielen, bringt der Turbo-Modus des Ally erhebliche Vorteile: Je nach Spiel konnten wir bei 720p Verbesserungen der Bildrate zwischen 10 und 40% feststellen. Das bedeutet auch, dass die Leistung bei 1080p entweder gleich oder besser war als die des Steam Decks bei 1200×800. Und da es sich beim Ally um ein Windows-Gerät handelt, bewältigt es sowohl Desktop-Aufgaben als auch Spiele ohne Probleme. In den synthetischen Tests kann es mit einem Mittelklasse-Notebook mit Intel Core i5-Prozessor mithalten.

Der Nachteil der Mehrleistung ist, dass der Akku des Ally schnell leer sein kann. Selbst bei niedrigsten Energieeinstellungen und grafisch anspruchsvollen Titeln wie Vampire Survivors erreichten wir eine durchschnittliche Spielzeit von drei bis vier Stunden. Mit dem Resident Evil 3-Remake aus dem Jahr 2020 haben wir einen dreistündigen Flug überstanden, mussten dabei aber die Voreinstellung „Silent Power“ und niedrigere Details verwenden. Ein Steam Deck kann bei einigen Spielen fast sieben Stunden durchhalten, bei anspruchsvolleren Spielen vier oder fünf Stunden.
Ein Vorteil des Ally ist, dass es viel schneller aufgeladen ist. Sein 65-W-Netzteil ist viel schneller als der 40-W-Adapter des Decks, so dass ein Aufladen auf 50 Prozent weniger als eine Stunde dauert, selbst wenn man gleichzeitig spielt. Wenn man den Ally aus der Hand legt, braucht er weniger als 30 Minuten, um die gleiche Menge Saft zu tanken.

Software und Benutzeroberfläche: Windows ist der Schwachpunkt

Spielehandhelds wie der Ally, auf denen Windows läuft, haben Vor- und Nachteile. Besitzer, die sich mit Linux nicht auskennen, werden froh sein, dass sie die ihnen vertraute Software verwenden können, und Spiele, die bestimmte Startprogramme oder Anti-Cheat-Software voraussetzen, werden ohne Probleme gespielt. Das Steam Deck hingegen verfügt über maßgeschneiderte Hardwaretreiber anstelle von generischen Treibern, ein Betriebssystem, das besser für die Steuerung mit Gamepads optimiert ist, und ein Verified-Programm, das eine perfekte Wiedergabe der Spiele garantiert.

Asus hat sich bemüht, mit seiner Software Armoury Crate, die beim Einschalten des Ally automatisch gestartet wird, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, aber sie wirkt noch sehr unfertig und kann nicht alle Schwächen von Windows ausgleichen.

Zwar sind alle installierten Spiele leicht zugänglich, aber die jeweiligen Startprogramme funktionieren nicht immer gut mit den Joysticks, so dass man stattdessen auf winzige Symbole auf dem Touchscreen tippen muss. In den Schnelleinstellungen kann man im Handumdrehen Leistungsprofile auswählen, Eingaben anpassen und Tasten umbelegen, aber es gibt keine Gyroskop-Zielfunktion und die Einstellung der Joystick-Empfindlichkeit ist minimal; wir fanden sie direkt nach dem Auspacken etwas zu hoch für präzises Zielen in schnellen Shooter-Spielen, so dass wir unsere Ziele regelmäßig verfehlten. Wir würden uns auch wünschen, dass die RGB-Beleuchtung für Nachtspiele stärker gedimmt werden könnte, als es die Minimaleinstellung zulässt.

Es traten einige Fehler auf, obwohl Asus während unseres Tests mehrere Software-Updates veröffentlichte, die die schlimmsten Fehler behoben. Dennoch gab es manchmal eine Verzögerung zwischen der Änderung der Steuerungsschemata und der Aktualisierung in unseren Spielen. Es gibt auch keine Datenbank mit Voreinstellungen, aus denen man auswählen kann, wie es bei Steam Deck der Fall ist. Die Benutzeroberfläche von Armoury Crate lässt sich nicht gut skalieren, wenn man über die Windows-Standardeinstellung von 150 % hinausgeht, und beim Tippen auf Textfelder wurde nicht immer die Windows-Tastatur angezeigt.
Allerdings war das Steam Deck bei der Markteinführung softwareseitig ein ziemliches Chaos, so dass wir hoffen, dass Asus die verbleibenden Probleme schnell beheben kann.

Asus ROG Ally Urteil

Keiner der anderen Windows-basierten Handhelds, die wir in der Vergangenheit getestet haben, war so praktisch wie der Asus ROG Ally. Er bietet eine hervorragende Spieleleistung, komfortable Bedienelemente und eine variable Bildwiederholfrequenz, die bei anspruchsvollen Titeln den entscheidenden Unterschied macht. Zudem kostet es nicht viel mehr als seine engsten Konkurrenten.

Allerdings hat ein Steam Deck eine deutlich bessere Akkulaufzeit, ist bei vergleichbaren Grafikeinstellungen nicht viel langsamer und verfügt über eine wesentlich ausgefeiltere Software. Natürlich muss man ein bisschen basteln, um Spiele zu spielen, die nicht von Steam stammen, aber ansonsten ist es ideal für unterwegs. Der Ally läuft am besten, wenn er an das Stromnetz angeschlossen ist, und hat in Bezug auf die Benutzeroberfläche noch einiges zu bieten.

Im Moment hat Valve die Nase vorn, aber das Rennen ist noch lange nicht entschieden.

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