Die neueste Version von Matter, dem offenen Smart-Home-Standard, der seine Versprechungen einer nahtlosen, geräteunabhängigen Integration noch nicht erfüllt hat, ist jetzt verfügbar. Hardware-Hersteller und Plattformen können Matter 1.4 ab Donnerstag in ihre Produkte integrieren. Das wichtigste Feature der neuen Version könnte Enhanced Multi-Admin sein, das darauf abzielt, die Interoperabilität zwischen verschiedenen Geräte-Ökosystemen zu verbessern.
Die Connectivity Standards Alliance, die Matter verwaltet, beschreibt die Version 1.4 als „einen bedeutenden Schritt vorwärts für das Matter-Ökosystem“. Das Update sei das Ergebnis der Zusammenarbeit von Hunderten von Mitgliedsunternehmen der Allianz (darunter Apple, Amazon, Google und Samsung) mit Tausenden von Ingenieuren und Produktexperten. Angesichts der Schwierigkeiten der Plattform, ihr Versprechen eines nahtlosen und problemlosen Smart Homes einzulösen, kann sie jede Hilfe gebrauchen.
Eines der neuen Highlights, Enhanced Multi-Admin, zielt darauf ab, den Konfigurationsaufwand bei der Verbindung mit mehreren Ökosystemen (wie Apple HomeKit, Google Home oder Alexa) zu reduzieren. Matter 1.4 benötigt nur einmal die Zustimmung des Benutzers. Danach (zumindest theoretisch) verbinden sich neue und vorhandene Geräte mit mehreren Ökosystemen, ohne dass dasselbe Gerät für jede weitere Plattform zugelassen werden muss. Wenn die Hardware-Hersteller diese Funktion problemlos implementieren (was angesichts der schwierigen ersten zwei Jahre von Matter eine große Herausforderung darstellt), könnte dies eine große Schwachstelle beheben und die großen Versprechen der Plattform in Bezug auf die nahtlose Integration näher an die Realität heranbringen.
Das Update öffnet auch die Tür für Matter-zertifizierte Router und Access Points, die Ihre Anmeldedaten für das Thread-Protokoll sicher speichern. Die Alliance erklärt, dass die Netzwerkhardware „die grundlegende Infrastruktur für Smart Homes bereitstellt, indem sie sowohl einen Wi-Fi-Zugangspunkt als auch einen Thread-Border-Router kombiniert und sicherstellt, dass diese allgegenwärtigen Geräte über die notwendige Infrastruktur für Matter-Produkte verfügen, die eine dieser beiden Technologien nutzen“.
Nach dem Hinzufügen grundlegender Energiemanagementfunktionen in der Version 1.3 erweitert Matter 1.4 diese um die Unterstützung neuer Gerätetypen. Solarmodule, Batterien (einschließlich Batteriewände, Speichereinheiten und Batteriespeichersysteme), Wärmepumpen und Warmwasserbereiter können nun mit dem Standard arbeiten. Darüber hinaus wird nun auch die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (EVSE) abgedeckt. So können Besitzer von Elektrofahrzeugen die Managementfunktionen nutzen, um festzulegen, wann ihr Fahrzeug aufgeladen werden soll, und die Ladezeiten nach Wunsch oder nach Kosten auswählen.
Matter 1.4 bietet auch Protokolle zur Verlängerung der Batterielebensdauer für Geräte mit geringer Leistung wie Schalter, Taster und Sensoren, die nur zeitweise angeschlossen sind. Flexiblere Automatisierungsoptionen für Produkte wie Unterputzschalter, die Lampen, Ventilatoren und andere nicht-intelligente Geräte steuern, sind ebenfalls geplant. Damit wird ein weiterer Schwachpunkt früherer Versionen behoben, in denen alle diese Gerätetypen als „Lampen“ behandelt wurden.