Ab heute werden kein chinesisches Gallium, Germanium und Antimon mehr in die USA exportiert. Die Ausfuhren von Germanium und Gallium wurden bereits im Oktober gestoppt und die Antimonausfuhren sind seit September um 97 Prozent zurückgegangen. Diese offizielle Erklärung kommt einen Tag nach der Ankündigung der USA, die Technologieexporte nach China, insbesondere Computerchips, weiter zu beschränken.
Das Verbot bezieht sich auf Materialien, die „potenziell militärisch genutzt werden können“, wie Reuters berichtet.
Das chinesische Exportverbot betrifft vor allem sogenannte „Dual-Use-Güter“, also Güter, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden können. Aufgrund des Verbots müssen auch Grafitexporte aus China in die USA strenger kontrolliert werden. Sie sind aber noch nicht vollständig vom Export ausgeschlossen.
Gallium und Germanium werden zur Herstellung von Halbleitern verwendet, Germanium findet sich auch in Glasfaserkabeln und Solarzellen. Antimon findet sich in Schrotpatronen, Atomwaffen, Nachtsichtgeräten und einigen Batterien.
Diese Exportverbote sind von großer Bedeutung, da China 48 Prozent des weltweit geförderten Antimons, 59,2 Prozent des raffinierten Germaniums und 98,8 Prozent des raffinierten Galliums produziert. Die USA müssen nun schnellstmöglich neue Lagerstätten für diese Materialien finden, da sich das Verbot bereits auf die Preise ausgewirkt hat. Antimontrioxid ist seit Jahresbeginn um 228 Prozent teurer geworden.
China hat Wege gefunden, technologisch unabhängig zu werden, seit die USA den Export an die Zentralregierung verboten haben. Zu den Ergebnissen dieser Bemühungen gehören HarmonyOS, Chips von Huawei für die Entwicklung künstlicher Intelligenz und das Beidou-Navigationssatellitensystem.