Apples neuestes MacBook Pro mit M4-Prozessor ist ein ziemlich außergewöhnlicher Laptop. Wir haben ihm in unserem Testbericht 92 Punkte gegeben, was zum Teil auf seinen großartigen Bildschirm zurückzuführen ist. Dieses Mal ist das Display heller und erreicht Spitzenwerte von 1.000 Nits für SDR-Inhalte (Standard Dynamic Range) und 1.600 Nits für HDR-Material. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt des Displays, über den sich Apple seltsamerweise in Schweigen hüllt.
Der Display-Experte Ross Young hat herausgefunden, dass Apple einen Quantum Dot (QD)-Film anstelle eines roten KSF-Phosphorfilms verwendet. „In der Vergangenheit hat sich Apple für die KSF-Lösung entschieden, weil sie effizienter ist und kein Cadmium (Cd) enthält, aber die neuesten cadmiumfreien QD-Filme sind sehr effizient, bieten einen gleich guten oder besseren Farbraum und eine bessere Bewegungsleistung“, erklärt Young. Das bedeutet, dass das neueste MacBook Pro-Display einen größeren Farbraum als bisher bieten sollte, während Bewegungen flüssiger aussehen.
Apple ist nicht unbedingt ein Early Adopter, sondern wartet oft, bis die Technologie so weit fortgeschritten ist, dass es für das Unternehmen Sinn macht, sie in seinen Produkten einzusetzen. Apple hatte bereits 2015 in Erwägung gezogen, die Quantenpunkttechnologie in iMac-Displays einzusetzen. Wie TechRadar jedoch anmerkt, ist Cadmium ein giftiges Element, und dies hätte nicht mit dem erklärten Engagement von Apple für Umweltschutzmaßnahmen übereingestimmt, so dass das Unternehmen diese Idee verwarf. Cadmiumfreie Folien machen die Quantenpunkt-Technologie für Apple nun jedoch praktikabler.
Quantenpunkte sind keine Neuheit. Andere Hersteller verwenden sie bereits seit vielen Jahren in QLED-Fernsehern und Monitoren. Auch QD-OLED-Panels kommen immer häufiger zum Einsatz. Apple setzt in seinen MacBook Pros noch auf MiniLED-Hintergrundbeleuchtung, könnte damit aber den Grundstein für künftige QD-OLED-Varianten des MacBook Pro legen.
