Europa baut eigenes sicheres Satellitennetz auf

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat einen Vertrag über 10,6 Milliarden Euro (11,1 Milliarden US-Dollar) für den Bau der IRIS-Konstellation unterzeichnet. Es handelt sich um das ehrgeizigste Weltraumprogramm der EU seit zehn Jahren, das Elon Musks Starlink-Netzwerk Konkurrenz machen soll. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 12 Jahren, der erste Start ist für 2029 geplant.

IRIS steht für „Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite“ und wird aus fast 300 Satelliten bestehen, die von europäischen Raketen gestartet werden. Es baut auf zwei anderen Satellitenkonstellationen der EU auf, Copernicus und Galileo, dem größten Erdbeobachtungsprogramm bzw. dem genauesten GPS-System. Obwohl der Großteil der Satellitenkapazität für die Bereitstellung kommerzieller Breitbanddienste genutzt wird, ist ein beträchtlicher Teil für Sicherheit und Krisenmanagement vorgesehen. Die meisten Satelliten sind für eine niedrige Erdumlaufbahn vorgesehen, einige jedoch auch für eine mittlere Erdumlaufbahn.

Von den 10,6 Milliarden Euro kommen 6 Milliarden Euro von der EU und 550 Millionen Euro von der ESA. Die restlichen 4 Milliarden Euro werden von der Privatwirtschaft aufgebracht.

Die ESA arbeitet mit der Europäischen Kommission im Rahmen von SpaceRISE zusammen, einem Industriekonsortium unter der Führung der europäischen Satellitenbetreiber SES, Eutelsat und Hispasat. Weitere Mitglieder sind laut Financial Times die Deutsche Telekom, Airbus und Thales.

Da IRIS noch viele Jahre entfernt ist, wird Starlink wahrscheinlich den heutigen Satelliten-Internet-Markt dominieren. Kürzlich hat SpaceX die erste Direct-to-Cell-Satellitenkonstellation fertiggestellt, die Telefonanschlüsse auch in entlegenen Gebieten ermöglicht.

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